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Metaverse: Mehr als ein Hype?

Metaverse: Mehr als ein Hype?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Entwicklung des Metaverse wurde während der letzten Jahre auch durch ein Vielzahl technologischer Fortschritte vorangetrieben.
  • Für Unternehmen bietet der Wandel Chancen – doch wer zu den Gewinnern des Metaverse zählen wird, ist noch offen.
  • Die Anlagerisiken in diesem Segment sind sehr hoch. Investoren sollten einen langen Zeithorizont haben und breit diversifizieren.

Nicht erst seitdem die US-amerikanische Technologiefirma Facebook ihren Namen in „Meta Platforms“ geändert hat, ist das Metaverse in aller Munde. Da muss selbstverständlich die Frage gestellt werden: Ist das alles nur ein Hype? Das ist aus unserer Sicht zwar nicht der Fall, jedoch sollten interessierte Investoren eine Aussage von Bill Gates immer in Erinnerung behalten. Der Microsoft-Gründer sagte einst, dass in der Regel eine neue Technologie – wie derzeit beispielsweise das Metaverse – zwar kurzfristig überschätzt wird, die langfristigen Konsequenzen aber unterschätzt werden. Es ist also weniger die Frage ob, sondern wann sich eine Technologie etablieren wird.

 

Wegbereiter für das Metaverse

In den letzten Jahren gab es eine Vielzahl von Wegbereitern für das Metaverse, darunter eine bessere IT-Infrastruktur, „Cloud Computing“ oder neuartige Zahlungssysteme. Im Zentrum steht dabei die Transformation vom Web 2.0 zum Web 3.0 (Abb. 1), die einen schrittweisen, evolutionären Prozess darstellt. Unseres Erachtens befinden wir uns beim Web 3.0 erst am Anfang dieser Reise, ähnlich wie Mitte der 1990er Jahre mit dem Startschuss zum „World Wide Web“. Mit dem Metaverse wird das Internet in die dritte Dimension vorstoßen, so wie etwa das „Holodeck“ in den „Star-Trek“-Science-Fiction-Filmen.

Für die Unternehmen besteht nun die Herausforderung darin, eine Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt zu bauen, sprich, die analoge Kundenerfahrung digital zu erweitern. Wie bei jedem technologischen Wandel wird es auch hier Gewinner und Verlierer geben. Aufgrund der guten Rechenleistung von IT-Systemen im Jahr 2022 sowie der „Blockchain“-Technologie ist auf jeden Fall der Grundstein gelegt, wodurch die nächsten Entwicklungsschritte bereits heute absehbar sind.

 

Abb. 1: Der Übergang von Web 2.0 zu Web 3.0Metaverse

Quelle: LIQID, LGT.

 

Wo stehen wir heute?

Wie beschrieben, steht die leistungsstarke IT-Infrastruktur bereits heute zur Verfügung. Wo es dagegen noch mangelt, um in die Metaverse-Erfahrung „abzutauchen", ist bei den Benutzer-Endgeräten. Unter Marktbeobachtern hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Apple bald eine eigene Brille für das Metaverse präsentieren wird. Als Vergleich sei an dieser Stelle erwähnt, dass es das 3G-Mobilfunknetz seinerzeit schon gab, die benutzerfreundlichen Geräte dafür aber noch gefehlt haben. Erst mit dem iPhone von Apple hat der Siegeszug der Smartphones begonnen und der Weg für soziale Medien wurde geebnet.

Ein zweiter Punkt betrifft sicherlich den Inhalt („Content“) im Metaverse, der erst im Aufbau und bisher noch ungenügend ist. Der wichtigste Faktor ist hierbei die „Community“, die sich auf der jeweiligen Plattform befindet – in einem dezentralen Setup entscheidet ebendiese über Erfolg oder Misserfolg. Denn nur wenn es genügend Aktivität („Traffic“) über eine Plattform gibt, wird diese auch kontinuierlich weiterwachsen und prosperieren.

 

Investitionen in einem disruptiven Setup

Das Metaverse ist aus Investorensicht noch in einem embryonalen Stadium. Einerseits ist noch nicht definiert, wie man als Unternehmen nachhaltig Geld verdienen kann und andererseits ist unklar, welche Tech-Firmen aus dem Web 2.0 überhaupt zu den Gewinnern zählen werden. Denn der Grat zwischen den Firmen, die disruptieren und jenen, die disruptiert werden, ist äußerst schmal. Die Risiken sind hoch und Anleger sollten einen sehr langen Zeithorizont haben sowie Investitionen breit streuen.

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Lesedauer: 3 min.