Immobilienmarkt: Steigende Energiekosten als Chance für Private Real Estate

Steigende Energiekosten und Inflation betreffen sowohl Bauherren als auch Mieter. Die Konsequenzen aus den steigenden Preisen spiegeln sich sowohl in erhöhten Kosten für Materialien für den Bau als auch für das Heizen der eigenen vier Wände wider. Welche Konsequenzen das für Projektentwickler und Mieter hat und wie Private Real Estate damit umgeht.

Aktuelle Entwicklungen am Immobilienmarkt

Im vergangenen Jahr haben sich die Voraussetzungen auf dem Immobilienmarkt grundlegend verändert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem allgemein hohen Inflationsniveau haben auch die steigenden Energie- und Materialkosten sowie ein steigendes Zinsniveau einen Einfluss auf alle Marktteilnehmer.

Für Bauherren stehen vor allem stark angestiegene Materialkosten als Problem im Vordergrund. Gestiegene Preise für grundlegende Rohstoffe wie Holz und Stahl erhöhen die Produktionskosten signifikant. Dies führt dazu, dass weniger Neubauprojekte verwirklicht werden können. Laut des Ifo-Instituts sind die Stornierungen im Wohnungsbau bis September letzten Jahres deutlich angestiegen. Bleibt die Nachfrage nach Immobilien allerdings auf einem ähnlich hohen Niveau, würde dies wiederum steigende Mieten bedeuten. Dies ist zumindest in Ballungsräumen zu erwarten.

Zu bereits bestehenden Problemen in der Finanzierbarkeit von Mietwohnungen kommen für viele Mieter in diesem Jahr rapide steigende Kosten für Energie. Viele Haushalte haben dadurch zusätzlichen finanziellen Druck. Nebenkosten für Mietwohnungen machen laut einer Studie des Assetmanagers DWS bereits ca. 25 Prozent der gesamten Kosten des Wohnens aus. Ein steigender Anteil hiervon entfällt auf Kosten für Heizung und warmes Wasser. Steigende Energiekosten treffen gleichermaßen auch gewerbliche Mieter wie Geschäfte und Restaurants.

Für Anleger:innen, die trotz eines stark angestiegenen Zinsniveaus eine Direktinvestition in eine Immobilie in Betracht ziehen, liegt der Fokus vermehrt auf der Energieeffizienz der betrachteten Objekte. Dies führt dazu, dass die Nachfrage nach älteren Objekten mit schwachen energetischen Kennwerten deutlich zurückgeht.

Hieraus ergeben sich Chancen für Private Real Estate

Es stellt sich nun also die Frage, wie man als Anleger:in noch vom Immobilienmarkt profitieren kann. Einen Ansatz, der auch im aktuellen Marktumfeld vielversprechend ist, stellt dabei Private Real Estate dar. Hierbei liegt ein Hauptfaktor der Wertschöpfung in der Weiterentwicklung und Modernisierung von Objekten. Da die Nachfrage nach energieeffizienten Objekten auch in Zukunft steigen wird, bieten sich hier für erfahrene Immobilienentwickler Möglichkeiten, weiterhin stabile Renditen zu erzielen. Die Zeit, die es braucht, um eine Investition in Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit zu amortisieren, sinkt, da Mieter bereit sind höhere Mieten zu zahlen, um hohe Energiekosten zu vermeiden. Dieser Effekt wird bei anhaltend hohen Energiekosten einen großen Einfluss auf die Entwicklungen im Immobilienmarkt haben.

Quelle: Hines

Einzelne Private-Real-Estate-Manager konzentrieren sich seit Jahren auf die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien, in Deutschland vor allem auf Objekte aus den 60er- und 70er-Jahren. Die energetische Sanierung sorgt für eine Reduktion des auf die Warmmiete entfallenden Teils der Energiekosten. Vielfach ist auf diese Weise eine signifikante Steigerung der Mietrendite (basierend auf der Kaltmiete) erzielbar. Gerade im Bereich Gewerbeimmobilien, spielt zunehmend die Ausnutzung von Dachflächen, Hauswänden und Böden eine große Rolle. Durch die Errichtung von Anlagen für Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen, können Betriebskosten gesenkt oder auch neue Ertragsquellen erschlossen werden. Das erhöht den Wert der Objekte und kann auch im aktuellen Marktumfeld bei Anlegern in Private Real Estate für attraktive Renditen sorgen.

In Kürze: Auch wenn die allgemeine Stimmung auf dem Immobilienmarkt angespannter ist, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war, bieten sich für Anleger:innen immer noch vielversprechende Möglichkeiten. Die führenden Private-Real-Estate-Fonds setzen hierbei weiterhin auf die strukturelle Weiterentwicklung ihrer Portfolioobjekte. Hierbei werden auch durch energetische Sanierung und Aufrüstung nachhaltiger Energiegewinnung zusätzliche Renditequellen erschlossen.