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Welche Strategien verfolgen Private-Equity-Fonds?

Welche Strategien verfolgen Private-Equity-Fonds?

Bei der Selektion ihrer Beteiligungen und den Maßnahmen zur Wertsteigerung gehen Fonds sehr unterschiedliche Wege.

Hinweis

 

Welche Strategien verfolgen Private-Equity-Fonds?

Das Ziel jedes Private-Equity-Fonds ist es, Unternehmensbeteiligungen zu erwerben, sie weiterzuentwickeln und letztlich gewinnbringend zu veräußern. Dabei spezialisieren sich Private-Equity-Manager auf unterschiedliche Arten von Zielunternehmen.

Finanzierungsfokus von Venture Capital und Private Equity2.15 Finanzierungsfokus von Venture Capital und Private EquityQuelle: LIQID

Warum das relevant ist: Alle Private-Equity-Fonds sind auf die Wertsteigerung ihrer Beteiligungen fokussiert. Die mit der jeweiligen Strategie verbundenen Potenziale und deren spezifische unternehmerische Risiken unterscheiden sich dabei aber deutlich.

Private-Equity-Strategien im Überblick

Growth

Growth-Fonds investieren in mittelgroße Unternehmen mit bereits signifikanten Umsätzen, hohem Umsatzwachstum und negativem bis geringem freien Cashflow. Die Zielunternehmen haben meist ein starkes Produkt und gute Marktaussichten, benötigen aber Unterstützung bei der Finanzierung von Wachstum, Marketing und weiteren Aspekten.

Buyout

Buyout-Fonds übernehmen Mehrheitsbeteiligungen an großen, etablierten Unternehmen mit dem Ziel, durch strukturelle und operative Verbesserungen einen Mehrwert zu schaffen. Ein üblicher Hebel bei Buyout-Transaktionen ist die Finanzierungsstruktur, die in der Regel eine erhebliche Fremdfinanzierung beinhaltet. Deshalb werden Buyouts oft auch Leveraged Buyouts genannt. Zu den Zielunternehmen gehören Unternehmen mit stabilen Cashflows, gutem Management, aber ungehobenem Potential.

Distressed / Turnaround

Distressed- oder Turnaround-Fonds erwerben verlustbringende oder anderweitig in Schwierigkeiten geratene Unternehmen mit dem Ziel, sie zu sanieren und zurück in die Profitabilität zu führen.

Secondary

Secondary-Fonds erwerben bestehende Beteiligungen an anderen Private-Equity-Fonds von Investoren, die sich vor Laufzeitende, zum Beispiel aufgrund von Liquiditätsbedarf oder Anlagegrenzverletzungen, von ihren Fondsanteilen trennen möchten. Beteiligungen werden typischerweise mit einem Abschlag auf den Nettoinventarwert verkauft. Häufig ist das erworbene Portfolio vergleichsweise ausgereift. Unternehmensverkäufe erfolgen deshalb schneller als bei den anderen Strategien, die auch Primary-Strategien genannt werden. Auch Ausschüttungen an Anleger erfolgen bei Secondary-Fonds entsprechend früher.

Frisches Private-Equity-, Venture-Capital- und Private-Real-Estate-Kapital im Jahr 2022 (Milliarden US-Dollar)1.27 Frisches Private-Equity-, Venture-Capital- und Private-Real-Estate-Kapital im Jahr 2021  (Milliarden US-Dollar)Quelle: Preqin

Unter den vier Strategien ist Buyout die verbreitetste und die kapitalintensivste, weshalb sie auch das größte Transaktionsvolumen auf sich vereint. Die größte bisher in Deutschland verzeichnete Buyout-Transaktion war der Erwerb der Aufzugssparte von Thyssenkrupp durch ein Private-Equity-Konsortium unter Führung von Advent International und Cinven, welche das Unternehmen im Jahr 2020 mit 18,7 Milliarden US-Dollar bewertete.

Im Jahr 2022 sammelten Buyout-Fonds insgesamt 310 Milliarden US-Dollar Kapital ein, verglichen mit 147 Milliarden US-Dollar für Growth-Fonds und 33 Milliarden US-Dollar für Secondary-Fonds.

In Kürze: Private-Equity-Unternehmen verfolgen in ihren Fonds verschiedene Strategien.  Hierbei machen Buyout-Strategien den mit Abstand größten Teil des Private-Equity-Markts aus, gefolgt von Growth.

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